Irgendwann in dieser Woche: Ich surfe mal wieder auf der Suche nach „porsche oldtimer“ und anderen Porsche-Suchbegriffen in den eBay Kleinanzeigen herum. Zwischen Recaro-Sitzen, Turbo-Spoilern und Fuchsfelgen („SELTEN – RAR!“) springt mir eine Anzeige ins Auge, die mit einem auffälligen weißen Porsche bebildert ist:
Hallo,
ich suche einen alten Porsche 930 (G-Modell), aber nicht irgendeinen, sonder einen ganz Bestimmten: .. und zwar den alten Porsche, meines verstorbenen Vaters.
Ich habe leider nur sehr wenige bis gar keine Informationen über das Auto.
Nur ein altes Bild aus 1985, mit diesem Bild habe ich schon alles Erdenkliche versucht (Fa. Buchmann kontaktiert, alte Versicherungen abgefragt, diverse Foren abgeklappert), aber leider bisher keine Hinweise bekommen. Ich denke, das Auto wurde inzwischen sowieso umlackiert, daher ist auch auf das alte Foto (1985) nicht mehr viel zu geben. Deshalb versuche ich nun mein Glück, mit dem alten „Briefeintrag“. Ich würde daher gerne dazu aufrufen, die Besitzer eines 930, mal nachzusehen ob ein Vorbesitzer mit dem Nachnamen -„Meyer“- eingetragen ist. – Grober Zeitraum wäre um 1985.Mir liegt wirklich sehr viel an diesem Auto, daher möchte den Porsche gerne zurückkaufen, um noch eine Erinnerung zu haben. Ich würde mich über jegliche Hilfe freuen und bei Hinweisen, mich natürlich auch erkenntlich zeigen.
Fake oder was?
„Schön“, denke ich. „Ein Fake“, denke ich. „Da versucht jemand billig einen Garagenschnapper zu machen“. Turbos sind schließlich preislich seit zwei Jahren raketenartig abgegangen.
Oder doch nicht? Seit dem 911 2.4 aus Griechenland (hier die Geschichte über den griechischen Professor) bin ich extrem misstrauisch was Kleinanzeigen angeht.
Ich gleiche das Foto des weißen Turbo in der Anzeige über die Google-Bildersuche ab und finde die Geschichte von Meyers Porsche bei Rennlist, einem amerikanischen Forum.
Ein „Alex“ sucht auch dort den Wagen seines Vaters. Also doch kein Fake?
Ich poste das Link auf die eBay-Anzeige kurzentschlossen auf Facebook. Der TDM Facebook-Auftritt unter https://www.facebook.com/TeilderMaschine ist prädestiniert für Porsche-Stories mit Herz. Vielleicht kann ich Alex ja irgendwie helfen. „Meinen“ 65er habe ich ja letztendlich auch im Internet gefunden (hier ist die Story zu Porschekauf in den USA).
Wenige Stunden später haben mehr als 10.000 Facebooker die Story gelesen. Der Facebook-Post wurde mehr als einhundert mal geteilt.
Ich entschließe mich, Alex über eBay Kleinanzeigen zu kontaktieren, um mehr vom Porsche zu hören. Als ich kurze Zeit später noch mal auf Facebook nach dem Rechten schaue, haben über 20.000 Menschen den Post gelesen. Meine Güte. Das ist der erfolgreichste Teil der Maschine Facebook-Beitrag, der jemals gelaufen ist. Ein Beitrag zu einem G-Modell. „Ausgerechnet“, grinse ich in mich rein.
Alex meldet sich
Alex hat derweil über eBay Kleinanzeigen zurückgeschrieben und freut sich über Hilfe bei der Suche nach Papas Ex-Boliden. Wir verabreden uns zum Telefoninterview für den kommenden Tag.
Freitag, 17.00 Uhr. Alex ist an der Strippe. Es gibt ihn also wirklich. Was war das überhaupt für ein Auto? Ein echter Turbo oder ein SC mit Plastikverbreiterungen? Alex hat intensiv recherchiert und sogar mit Herrn Buchmann himself telefoniert, um das herauszufinden. Der hat ihm versichert, dass es der Weisse kein Buchmann-Porsche war. Ob Turbo oder nicht, kann Alex nicht sagen. Die dunkelrote Innenausstattung hilft ebenfalls nicht weiter. Denn die ist möglicherweise nicht original gewesen und jüngeren Datums. Zwei Fotos sind nicht viel, um nach einer so langen Zeit ein Auto wiederzufinden.
„Die Versicherungen in der Gegend habe ich auch alle durch“, meint Alex. Die seien sogar ganz hilfsbereit gewesen. Doch Daten zu alten Verträgen werden nach mehr als 25 Jahren gelöscht. So ist heute eben nicht mehr herauszukriegen, welche Autos Vater Meyer seinerzeit fuhr.
Herr Meyer war Autofreak
Herr Meyer war übrigens Autofreak. Auch bei Rallyes ist er mitgefahren – damals rund um Marburg. „Die Hinterland-Rallye“, weiß Alex zu berichten. Als echter Autofreak hat sein Vater so ziemlich alles pilotiert, was ihm unter die Finger gekommen ist. Porsche, BMW, Renault Alpine…. „Die hat er auch selber repariert“, sagt Alex. In seinem metallverarbeitenden Betrieb hat er Karosseriearbeiten genauso selbst erledigt, wie den Aus- und Einbau von Motoren und den Bau von Auspüffen. Respekt. Aber das bringt uns jetzt nicht weiter.
Fährst Du den Meyer-Porsche? Melde Dich!
Alex hat alles versucht, um den Wagen zu finden. Jetzt seid Ihr dran. Liebe Eigentümer von Porsche Turbos und SCs. Zückt Eure Wagenpapiere. Wir suchen Ludwig-Alexander Meyer als Vorbesitzer. Oder alternativ Meta Herden oder Herbert Meyer. „Möglich“, so Alex, „dass der Porsche damals auf Oma oder Opa angemeldet war. Mein Vater war zu der Zeit noch sehr jung. Der 930 muss sein zweiter oder dritter Wagen gewesen sein.
Falls Ihr einen der Drei in Euren Papieren oder Verträgen entdeckt, freut sich Alex riesig über ein Mail oder einen Anruf.
Ihr erreicht ihn hier:
Alexander Meyer
0171 3185570
alex.meyer3@web.de
Übrigens: Wenn Ihr den Meyer-Porsche nicht abgeben wollt, freut sich Alex trotzdem über Eure Kontaktaufnahme. Vielleicht ergibt sich ja mal eine gemeinsame Fahrt?
Und falls er ihn nicht findet?
Falls der Wagen käuflich ist, möchte Alex ihn auf jeden Fall fahren. „Zum Gardasee!“, oder so. Jedenfalls irgendwo hin, wo alte Porsches Spaß machen. Würde er einen alternativen Porsche 930 haben wollen, frage ich ihn. „Nee, mir geht es um die Geschichte des Autos. Ich möchte das Auto meines Vaters finden und nicht eines, das ähnlich aussieht.“ Verständlich.
Teil der Maschine wünscht Alex viel Glück bei der Suche!
[…] der MaschineMeyers Porsche Turbo verzweifelt gesuchtHerr Meyer hatte in den Achtzigern einen Porsche Turbo. Das G-Modell mit den auffälligen […]
Ich habe bei B B gearbeitet. Handelt es sich um das Fahrzeug v. Metzger Meyer aus ffm/Sachsenhausen?
Leiten wir den Tipp mal weiter an Herrn Meyer … – vielen Dank und beste Grüße aus dem Ruhrpott!