Eines der Bücher, die ganz oben auf meiner Porschebuchwunschliste standen war „Porsche 911: Die Prospekte seit 1964“. Der Grund? Ganz einfach. Ich sammle – wenn auch noch relativ wild durcheinander – Porsche Prospekte. Und es macht ja Sinn, mal einen Überblick über sämtliche Porsche 911 Publikationen der Porsche AG zu bekommen. Für meine Briefmarken hatte ich in den Siebzigern ja auch immer den „Michel“ Briefmarkenkatalog.
Prospekte Fehlanzeige
Die Frau war so nett, mir die neueste Auflage des Buches zu meinem X-ten Geburtstag zu schenken. Endlich.
Doch die Enttäuschung war groß, denn der Buchtitel entuppt sich undiplomatisch ausgedrückt als Etikettenschwindel. Meine Erwartung, dass „die Prospekte seit 1964“ gleichbedeutend mit „allle Prospekte seit 1964“ ist, wurde enttäuscht. Anders als Lewandowskis großartiges Buch „Porsche – Die Rennplakate: Von 1951 bis heute“ (Amazon: http://www.amazon.de/Porsche-Die-Rennplakate-1951-heute/dp/3768825159) bietet das Werk nur einen kleinen Auszug aus den Prospekten. Eine abschließende Übersicht, wie der Titel impliziert, gibt es nicht. Auch eine Bewertung von Seltenheitsgrad und Sammelwürdigkeit fehlt.
Licht
Genug Kritik: Trotzdem ist „Porsche 911: Die Prospekte seit 1964“ für Neulinge ein guter Einstieg in die Geschichte des Porsche 911 vom ersten 901 bis in die Jetztzeit. Während dabei die Prospekte (einige Prospekte) bildlich im Vordergrund stehen, schreibt der Autor im Wesentlichen über Firmengeschichte und Presseberichterstattung zum Neunelfer. Und hier erfährt auch der etwas fortgeschritttenere Elferfan Neues. Dass zum Beispiel der „auto motor sport“ Journalist Manfred Jantke bei aller Kritik über die „veraltete Heckmotorkonzeption“ später Pressesprecher bei Porsche wurde. Gut, er hatte im Fahrbericht über den Porsche 911 S 2.4 auch geschrieben, man müsse über die „Leidenschaftlichkeit eines Maulesels verfügen, um sich vom Porsche 911 S nicht beeindrucken zu lassen“. Fand ich spannend. Fand ich lustig. Genau wie die zahlreichen anderen Verweise auf zeitgenössische Testberichte und Zeitungsartikel. Was war noch mal mit den Prospekten? Egal.
Fazit
Schade. Wenn das Buch „Die Geschichte des Porsche 911. Tests und Fahrberichte aus der internationalen Presse – mit Abbildungen aus Originalprospekten“ geheißen hätte, wäre der Titel dem Inhalt gerecht geworden. Das Buch ist gut recherchiert, gut lesbar und ansprechend bebildert. Für Neulinge in der Porsche-Szene sicherlich ein gutes Buch mit zahlreichen nicht zu technischen Hintergrundinformationen. Insgesamt von mir aber nur 2 von 5 Sternen.
Porsche 911 Prospekte: Alternative für Porsche Automobilia-Sammler im Internet
Wer sich für alte Porsche Prospekte interessiert, sollte einmal einen Blick auf die Seite von „Der White“ werfen: http://derwhites356literature.com/DerWhites911912SalesLiterature.html
Hier gibt es, was das Prospektebuch vermissen lässt einschließlich Bewertung der Sammelwürdigkeit und Hintergrundinfos. Einfach aber gut. Viel Spaß beim Stöbern.
P.S. Politur
Wer kennt eine gute Politur für einen 60er Jahre Esstisch mit Mahagoni (?) Furnier. Nachdem ich das Foto gemacht hatte, fiel mir erst mal auf, wie ausgeblichen das Ding ist…
[…] dem enttäuschenden “Porsche 911: Die Poster seit 1964″ wird es Zeit mal ein paar Bücher vorzustellen, die sich wirklich lohnen. Dazu gehört definitiv […]
Ich fand es auch nicht so berühmt. Habe die erste Auflage von 2008.
Es gibt noch ein Werk aus den 90ern „Porsche : Werbung und Prospekte aus vier Jahrzehnten“.
Wenn dich auch die Werbung der Marke interessiert, dann such mal nach dem Buch von Landenberger „Porsche – Die Marke. Die Werbung: Geschichte einer Leidenschaft“. Ist noch nicht so alt, aber auch längst ausverkauft und wird zu wirklich wahnwitzigen Preisen angeboten, lohnt sich aber.
Ach ja, schau dir mal
coochas.com/brochures/index.html
an! 😉
Hallo Jan – danke für die Tipps. Da habe ich wieder was zu recherchieren!