Was bisher passiert ist
In den vorangegangenen Folgen dieser Serie habe ich geschildert, wie ich begann, mich für einen ganz frühen Porsche 911 zu interessieren. Ihr habt dann erfahren, wie ich über zahlreiche Umwege einen Wagen gefunden habe. Das Objekt meiner Begierde? Ein Porsche 911 Coupé mit 2 Liter Maschine aus dem Modelljahr 1965. Einen der ersten paar hundert Neunelfer überhaupt.
I´ll die in Casablanca
Waiting, waiting, waiting.I’ll never get out of here.I’ll die in Casablanca.
Kommunikationsstopp
Erst zahlen dann abholen!
Dass Jan nicht untätig ist, erfahre ich erst von Jerry, dem Verkäufer.
„Jemand hat angerufen und wollte den Wagen mit dem Trailer abholen. Aber das Geld ist doch noch gar nicht auf meinem Konto!“ Herrjeh – das ist ja peinlich. Ich weiß nämlich gar nichts davon, dass Jans amerikanische Kumpels schon heiß darauf sind, „mein“ Auto aus der Nähe von Chicago abzuholen.
Ich schreibe ein Mail an den übereifrigen Jan und bitte, die direkte Kommunikation mit dem Verkäufer in einem solchen Fall doch bitte mit mir abzustimmen. Das macht ja wirklich keinen guten Eindruck.
Es geht los
Zwei Tage später hat Jerry sein Geld und Jans Transporter rückt vor Jerrys eingeschneitem Haus in der Nähe von Chicago an. Noch schnell ein paar Fotos – ich hatte Jerry drum gebeten, damit ich Fotofutter für Teil der Maschine habe – und der weiße Porsche verschwindet in einem sauber verschlossenen Trailer. Byebye USA!
Dass ich von all dem nichts mitkriege muss ich nicht erwähnen? Der holländische Kommunikationsstopp geht nämlich weiter.
Auch jetzt erfahre ich Kleinigkeiten wie „der Wagen ist gerade abgeholt worden und unterwegs nach New-York“ vom Verkäufer. Der Wagen ist also unterwegs Richtung New York – gut zu wissen.
Der holländische Status
Ich schreibe an Jan, bedanke mich fürs Abholen und weise noch mal darauf hin, dass es irgendwie schön wäre, wenn ich irgendeinen Hinweis auf den jeweils aktuellen Status bekommen könnte.
Jan verspricht Besserung und teil mir mit, dass der Ankunftszeitpunkt in Rotterdam ungewiss sei. Erst müssten die Zollformalitäten erledigt werden und ein passender Container da sein.
Ich bitte um eine Statusaktualisierung in einer Woche. Jan verspricht, sich Anfang der kommenden Woche zu melden.
Am vereinbarten Termin passiert nichts.
Fünf Tage (5 Tage) nach dem versprochenen Termin „Anfang nächster Woche“ habe ich die Nase ziemlich voll. Ich transportiere schließlich keine Holzlatten für Dreimarkfuffzig. Ich lasse Kulturgut transportieren. Und zwar in eine der kriminellsten Städte der Welt. Dafür zahlre ich übrigens mehr als anständig – und dazu gehört auch, dass ich so ungefähr weiß, was eigentlich los ist. WO…..IST…..MEIN…..AUTO???
Calling Holland
Ich rufe in Holland an. „Welches Auto“ fragt ein offensichtlich leicht überlasteter Jan.
Einen aktuellen Status habe er gerade nicht – die Papiere seien beim Zoll. Er würde mal nachfragen und sich per Mail melden, um mir mitzuteilen, wo der Wagen ist. Und natürlich, wann er verschifft wird.
24 dutch hours later
b) geklaut wurde oder
c) noch im Zollhafen steht und der Termin für die Verschiffung sich in einem Zeitraum X klären könnte.
Eight days later. Updates anyone?
Janz ruhig