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Porschekauf in USA – 1965 Porsche 911 – Teil 3: Jetzt geht´s los

Written by hansbahnhof

In den ersten beiden Folgen dieser Serie über den Kauf eines Porsche 911 Coupés aus dem Modelljahr 1965 habe ich darüber berichtet, wie alles begann und wie der Markt für die ganz frühen Elfer aus meiner subjektiven Sicht aussieht. Nachdem mir klar ist, was ich eigentlich für ein Auto suche, kann die Jagd nun losgehen.

In den ersten beiden Folgen dieser Serie über den Kauf eines Porsche 911 Coupés aus dem Modelljahr 1965 habe ich darüber berichtet, wie alles begann und wie der Markt für die ganz frühen Elfer aus meiner subjektiven Sicht aussieht.

Nachdem mir klar ist, was ich eigentlich für ein Auto suche, kann die Jagd nun losgehen. Und das erste Auto, das mir über den Weg läuft, ist ausgerechnet ein Vertreter der Gattung „Kompromisslösung“. Denn einen 67er S hatte ich von vornherein als Alternative mit in die Suche einbezogen.

Der 1967er Porsche 911 S aus Frankreich

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Der 1967er S aus Frankreich taucht in einem französischen Kleinanzeigenmarkt auf. Ein schönes Auto. Ziemlich original – wenn auch ohne originalen Motor und Getriebe.

Der Wagen ist ein wenig auf Rallye getrimmt. Die Franzosen lieben das und empfinden einen Porsche ohne Zusatzscheinwerfer als unvollständig. Doch Scheinwerfer und andere Modifikationen sind wieder rückgängig zu machen. Der Verkäufer scheint nett, der Preis stimmt, Florian würde mit zu Besichtigung nach Frankreich kommen.

Aber – es ist das allererste Auto, das ich finde. Und man sollte nie das allererste kaufen – oder? Zwei drei Monate später ärgere ich mich ein wenig über die Entscheidung. Denn auch die frühen S ziehen massiv im Preis an. Die Suche geht weiter.

Das 1965er Porsche 911 Sonauto Coupé aus England – Zwei Schrauben zu wenig!

poloroter-porsche-911-1965-auf-mahagonitischDer erste 1965er Porsche, der mir über den Weg läuft, ist ebenfalls ein Franzose – verkauft in den Sechzigern beim französischen Importeur Sonauto.

Er steht bei einem englischen Händler. Mit dem werde ich aber irgendwie nicht richtig warm. Obwohl er sich wirklich Mühe gibt, den französischen Urelfer anzupreisen.

Das Auto macht einen guten Eindruck. Es ist ein ganz früher aus Porsche 911 aus dem Januar 1965 und soll knapp 60.000 Euro kosten. Dafür gibt es einen ziemlich originalen 65er in rot – aber ohne Pebble-Beach Chancen. So etwas suche ich eigentlich. Aber die Kotflügel sind nicht original. Die Lüftungsgitter haben zwei Schrauben. 1965 gab es aber vier Schrauben. NICHT ORIGINAL!, ruft der Deutsche in mir und hadert mit Preis, Händlerchemie und Originalität.

Während ich noch hin- und herüberlege ist der Engländer plötzlich weg. Verkauft an jemanden, dem zwei statt vier Schrauben egal waren. Die Suche geht weiter.

Der 1965er aus März 1965 zum Schnäppchenkurs – This corrosion!

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Ein Schnäppchen! Denke ich und fordere sofort Bilder an, als eine neue Anzeige in einem großen Autoportal auftaucht.

Die Schnäppchenbilder kommen und sind ernüchternd. Nee. Nicht wirklich. Der möchte nicht wirklich 30.000 EUR für diesen Haufen Müll mit den falschen Felgen, dem übergetünchten braunen Lack und den zahlreichen sichtbaren Roststellen. Doch – ich möchte aber nicht. Und suche weiter.

Der 1965er aus Hamburg auf eBay in USA – direkt vom Aalverkäufer

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Ein Deutscher bietet einen schönen 65er auf eBay an. eBay USA wohlgemerkt. Verkehrte Welt, denn normalerweise bieten die Amerikaner doch ihre Autos eher in Europa an und nicht andersherum. Ich ignoriere den Wagen. Dann kommt er mir kurz darauf wieder in die Finger. eBay-Mindestpreis bei 80.000 USD nicht erreicht. Ich kontaktiere einfach mal den Verkäufer. Fragen kostet nichts.

Einen Tag später erhalte ich einen Rückruf und ergötze mich an bester Hamburger Aalverkäufer-Mentalität. Das Gespräch dauert eine Stunde. Ich habe einen Redeanteil von 0,24 Prozent. Als Fiete Aalverkäufer dann doch mal Luft holt, nutze ich die Gelegenheit und frage ob er mal Fotos schicken könne. Die bei eBay seien ja etwas unscharf. Klar kann er, auch wenn er keine Ahnung von Internet hat. Aber von Porsches. Im Gegensatz zu ALLEN anderen. Denn er hatte sie alle. Die 2.4S, die Turbos, die 356er und so. Aha.

Einen Tag später habe ich ihn schon wieder an der Strippe. Der Hamburger hat Unterhaltungswert auch wenn man nicht wirklich von Unterhaltung im Sinne von Kommunikation sprechen kann. Jedenfalls möchte er mich auf eine eBay Auktion hinweisen, die gerade läuft. Da gibt es einen 64er, der bei 110.000 USD sein Limit nicht erreicht! Klar. Ist ja auch ein 64er. Vielen Dank. Was mit den Fotos sei, frage ich. Jaja, die kommen per Mail. Ich entscheide mich, nicht nachzuhaken. Fotos kommen nie. Die Suche geht weiter.

 

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hansbahnhof

Unheilbarer Petrolhead seit 1966. Hat begonnen mit Vespa-Motorrollern und dann irgendwann mit Porsche weitergemacht.

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