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Porschekauf in USA – 1965 Porsche 911 – Teil 4: Händler sind doof

Written by hansbahnhof

Ich bin immer noch auf der Suche nach einem frühen Porsche 911 2.0 Coupé von 1965.
Nachdem meine ersten Kontaktaufnahmen mit potentiellen Verkäufern wenig erfolgreich waren, ringe ich mich dazu durch, doch noch mal mit einem Händler zu sprechen.

Ich bin immer noch auf der Suche nach einem frühen Porsche 911 2.0 Coupé von 1965.

Nachdem meine ersten Kontaktaufnahmen mit potentiellen Verkäufern wenig erfolgreich waren, ringe ich mich dazu durch, doch noch mal mit einem Händler zu sprechen.

Wer Teil der Maschine kennt, weiß, dass ich es mit  (freien) Porsche-Händlern nicht so habe. Wenige Ausnahmen bestätigen die Regel. Aber ich versuche mich  immer mal wieder selbst zu therapieren, weil ich an das Gute im Menschen/Händler glaube.

Als ich bei einem der bekannteren deutschen Alt-Porsche Dealer einen 1965er Porsche 911 Coupé entdecke, ringe ich mich zu einem Telefonat durch. Es folgt der ungefähre Wortlaut. (Die Namen sind natürlich frei erfunden – es besteht keine Ähnlichkeit mit lebenden Personen).

Ich: „Ich interessiere mich für den Elfer von 65 den Sie zurzeit im Angebot haben – können Sie mir sagen, was der kosten soll?“

 

Mitarbeiter: „Herr X ist gerade nicht da. Der kann Ihnen den Preis nennen.“

 

Ich: „Wann ist er denn wieder erreichbar?

 

Mitarbeiter: „Herr X telefoniert gerade. Rufen Sie in einer Viertelstunde noch mal an.“

Ich muss an dieser Stelle nicht erwähnen, das weder mein Name noch meine Telefonnummer auf einen Zettel geschrieben wird. Natürlich wird auch kein Rückruf angeboten.

Einen Tag später rufe ich noch mal an:

Mitarbeiter: „Herr X ist gerade in einem Kundentermin.“

 

Ich: „Wann ist er denn wieder erreichbar?

 

Mitarbeiter: „Der hat heute den ganzen Tag Kundentermine, den erreichen Sie wieder am Montag. Der hat so viele Termine – da komme ich nicht mal als Mitarbeiter dazu, mit ihm zu sprechen.“

 

Ich: Kann mir vielleicht jemand anderes helfen, ich hätte gern den Preis für den Porsche 911 von 1965.“

 

Mitarbeiter: „Nee – das kann nur der Chef sagen“

 

Ich: „(…)“

 

Und auch bei diesem Anruf werden die klassischen Werkzeuge zur Anbahnung eines Geschäftes (Zettel, Stift, Freundlichkeit, Angebot zurückzurufen) von meinem Gegenüber natürlich nicht genutzt.

Freie Porsche Händler – Doof bleibt doof?

Es liegt mir fern, einen ganzen Berufsstand zu kritisieren. Doch nach einigen Jahren Porsche Szene-Erfahrung habe ich eine natürtlich subjektive Meinung: Doof bleibt doof. Oder wo gibt es das sonst, dass man einem Kunden, der theoretisch 80.000 EUR ausgeben möchte, an zwei aufeinanderfolgenden Tagen mitteilt, dass er sich ja noch mal melden könne. In meinem Unternehmen jedenfalls gibt es das nicht. Sonst gäbe es mein Unternehmen auch nicht. So einfach ist das.

Aber vielleicht ist es wirklich so, dass sich in Zeiten von Garagengold-Diskussionen und der allgemeinen Flucht in Sachwerte die Händler nicht mehr retten können vor Anfragen? Ich bin mir ganz ehrlich nicht sicher. Und ich frage mich vor Allem, was mal mit all diesen Typen passiert, wenn die Geschäfte keine Selbstläufer mehr sind. Dann stehen in den einschlägigen Foren die einschlägigen Warnungen vor den Unsympathen, den Täuschern und den Übervorteilern. Und dann ist es Essig mit den lukrativen Porschedeals. Das ist nicht „nachhaltig“, wie man heute sagen würde. Und es ist dämlich. Und es ist in einem von Emotionen geprägten Geschäft wie dem Verkauf von alten Autos schlicht falsch – meine Herren.

Mein Tipp – probieren Sie es mal mit einem Kommunikationsseminar für alle Mitarbeiter plus Chef. Und dann melden Sie sich wieder bei mir. Ich rufe zurück – versprochen!

Die Suche geht weiter.

 

 

 

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hansbahnhof

Unheilbarer Petrolhead seit 1966. Hat begonnen mit Vespa-Motorrollern und dann irgendwann mit Porsche weitergemacht.

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