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#Porschemüde – Die Kehrseite des Oldtimerbooms – Gutenachtgeschichte (Audio)

In diesem Jahr ist irgendwie die Luft raus. Ok, ich hatte viel auf der Arbeit zu tun und wir haben „nebenbei“ noch ein Haus gesucht und nicht gefunden. Die 911 Oldtimer sind dabei wirklich zu kurz gekommen. Aber lag das wirklich nur an Überarbeitung und Freizeitstress? Ich befürchte, das hat noch andere Ursachen.

Eine Gutenachtgeschichte für Porsche Oldtimer-Fans – vielleicht auch für solche, die es noch werden wollen. Ich wünsche Euch viel Spaß.
Achso – dies ist eine Audiodatei / Podcast wie immer Ihr es nennen wollt. Man muss den „Play“-Knopf oben unter dem Foto mit dem Abarth-Lenkrad klicken!

(c) by Teil der Maschine 2015 – A. Fulland

About the author

hansbahnhof

Unheilbarer Petrolhead seit 1966. Hat begonnen mit Vespa-Motorrollern und dann irgendwann mit Porsche weitergemacht.

16 Comments

  • Leider löst dein Beitrag Resonanz in mir aus. Zwar nur 964er, aber ähnliche Reaktionen bei mir selber – inkl. Abschluss eines Vertrags in einer reinen Klassiker Garage, gesichert, klimatisiert, nicht einsehbar, in der man auch mal ein Targa Dach stehen lassen kann, ohne Angst, dass es Beine bekommt. Die Lust, den Markt zu sondieren, um etwas herzerwärmendes zu ergattern, ist auch durch die regelmäßigen Aufschläge auf immer schlechtere Fahrzeuge geschrumpft, und wird vermutlich bald eingestellt. Was bleibt dann ? Verkaufen, um diesem Wahnsinn zu entrinnen ? Mit zittrigen Fingern fahren, und immer schön in der Nähe bleiben ? Ich habe keine Antworten.

    • Das geht mir auch so. Und die, die ich kenne, die verkauft haben, haben nach zwei drei Jahren wieder viel Geld investiert und wieder neu gekauft …. natürlich einen Porsche…

  • Lieber Ansgar,

    ein sehr schöner und auch nachdenklicher Beitrag. Auch wir sprechen in letzter Zeit viel über diese Entwicklung. Die Autos werden mehr geputzt und gepflegt, viel weniger gefahren und genutzt, wofür sie eigentlich gebaut worden sind. Die Preisentwicklung für die Wiederbeschaffung eines klassischen Porsches erfreuen einen sehr, doch die Kehrseite der Mediale haben sie mit Ihrem Bericht einfach perfekt beschrieben. Kann ich eine Ausfahrt mit unseren Autos noch so richtig genießen? Die Unbeschwertheit, die Autos mit Freude und Gelassenheit zu bewegen schwindet doch erheblich. Das ist dann das Ergebnis dieser wahnsinnigen Entwicklung.
    Ich würde mir wieder eine gesunde Basis zurück wünschen. Der Klassiker als wunderschönes Hobby, das einem hilft zu entschleunigen und die Zeit zu genießen. Die Schrauber dürfen nicht aussterben. Auf keinen Fall!
    Die Sammler-Verschläge und die vielen klimatisierten Garagen sollten in der Minderzahl bleiben. „Leben und Leben lassen“ ist hier wohl ein vernünftiger Weg. Ich möchte auch in Zukunft keine Angst haben, dass ich meine Garage wie ein Hochsicherheitstrakt absichern muss.
    Wir werden die Entwicklung mit Herzblut verfolgen und hoffen, dass der zukünftige Weg einen für alle eine positive Bahn einschlägt.
    Lieber Ansagar, werden Sie nicht Porschemüde. Menschen wie Sie braucht die 911-Gemeinde genauso dringend wie eine guten Schrauber um die nächste Ecke.
    In diesem Sinne noch eine schönen Sonntagabend.

    Mit besten Grüßen auch an die Frau

    Joachim

    • Hallo Joachim, vielen Dank! – und Grüße sind ausgerichtet. Ich werde nicht so porschemüde, dass die Garage porschefrei wird. Aber dass die „Sammlung“ sich um 50% verkleinern wird, scheint im Moment wahrscheinlich. Mehr demnächst!

  • Ich pers. finde die Entwicklung durchaus überschaubar und keinesfalls nachteilig. Wer zB einen angesprochenen 2.7 RS schon länger besitzt hat kein Vermögen dafür bezahlt. Warum also das Auto nicht weiterhin so benutzen wie im Jahr des Kaufs – der Verlust ist doch nur so hoch wie der damalige Invest und nicht so hoch wie ein „fiktiver“ aktueller Verkaufspreis. Ich ziehe ja auch nicht unter die Autobahnbrücke wenn mein Wohnhaus wertvoller wird.

    • Da bin ich ganz klar anderer Meinung. Natürlich gehe ich mit einem 700.000 EUR RS anders um, als mit einem 50.000 EUR RS. Den würde ich auch nicht mehr lässig um die Kurven treten. Mal ganz abgesehen von den Versicherungsprämien bei solchen Werten. Und natürlich ist mein 65er halbwegs zum aktuellen Marktwert versichert. Aber der Wert interessiert mich nicht. Wenn er weg ist, ist er weg. Und dann geht für mich mehr als ein Auto oder ein gewissert Wert. Ich bekomme die Kiste so wie sie ist und mit der Geschichte nie wieder. Nie. Egal wieviel die Versicherung mir mit viel Glück zahlt… – ist halt mehr als ein Auto in dem Fall.

    • Sehe ich ganz genau so wie Ansgar. Das Unbeschwerte verfliegt immer mehr mit der exorbitanten Wertentwicklung.
      Liegt vielleicht auch daran, dass 700k eine schier unvorstellbare Summe für viele (selbst Porschefahrer) ist, die auch ich im Normalfall niemals als Spielgeld durch meine Arbeit erwirtschaften werde. Um es platt zu sagen: das ist dann einfach nicht mehr meine Liga zu der ich das Fahrzeug besitze.
      Nur wer sich den aktuellen Marktpreis auch leisten könnte (und wollen würde), dem kann diese rasante Entwicklung vermutlich auch im Kopf nichts anhaben. Da bin ich raus.

      Wer diesen Aspekt also vollkommen ausblenden kann, der hat sich bislang immer nur von oben herab Richtung Porsche bewegt (weil er eigentlich in ganz anderen Sphären spielen könnte), oder er ist so porschegeil, dass er auch das letzte Hemd für die Leidenschaft versetzen würde.
      Ich bin definitiv weder, noch, auch wenn es im Alltag IMMER ein neuwertiger Porsche sein muss. Aber diese neue Oldieszene ist dann nicht mehr meins.
      Mit ihr wechseln dann auch die Typen. Von Enthusiasten zu Einkommensmillionären. Auch nicht mehr meins.

      Ich bin gespannt, für (oder besser gesagt gegen) welchen Wagen du dich entscheiden wirst!

    • Ein Porsche bleibt. Ich gehöre sonst zu den Typen, die zwei Jahre später wieder einen kaufen, weil es eben nicht ohne geht. Was als Ersatz für Nr. 2 kommt, ist noch nicht 100% klar. Aber es wird eine Überraschung. 😉

    • Na was wohl!?
      Für mich ist ein alter Engländer die logische Konsequenz aus Oldtimer fahren wollen, nahezu blasenfreies Autohobby und Schrauben für Einsteiger mit Hammer und Meißel.

    • Da liegst Du gar nicht schlecht, aber die Wege bis zur Entscheidung über den zukünftigen neuen Alten sind ja bekanntlich verworren und logisch auch nicht nachvollziehbar. Momentan halte ich mir alle Türen offen. Engländer sind schon aufgrund unserer Schottland-Affinität in der engeren Wahl…

  • Lieber Ansgar,

    lass den Kopf nicht hängen! Du weißt doch sicher, eine Stunde alten Porsche fahren ist wie ein ganzer Tag Urlaub. Und der Wert eines solchen Freizeitmultiplikators lässt sich nicht in Euro ausdrücken.
    Also Dach runter, Sonnenbrille auf und los geht’s – hab Spass, gönn Dir ne Pause und genieß luftgekühlte Erholung, dann vergeht auch der Elferinflations-Blues.

    Grüße aus dem Schwabenland
    Jan

  • Hallo,

    ich sehe es aehnlich. Ich besitze ein 911er T Coupe Bj. 1970.

    Jedesmal wenn ich zur verriegelten Gargae fahre schlaegt mein Herz hoeher und ich frage mich vorab ob der 911er noch da ist. Da ich diesen relativ haeufig bewege ist der Wagen im Umfeld bekannt – sollte ich nun jaehrlich die Garage wechseln?

    Zudem kann ich das Thema der Ersatzteilversorgung nur bestaetigen. Originale Klapp- und Kartentaschen werden mal schnell bei ebay fuer 640 Euro gehandelt (Zustand: 3-4). Als Hinweis steht in der ebay Anzeige: „Viel Patina“. Quasi Schrott zum maximalen Preis. Da stellen sich mir die Nackenhaare auf. Bevorratung der Ersatzteile bei mir nur noch bei Teilen die ehr schwierig zu bekommen sind.

    P.S. Ich werde weiterhin schrauben – aber die Freude war schon mal groesser. Jedenfalls bis ich wieder am Lenkrad sitze und den Motor hoere.

    Vg Marcel

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