Die Touren rund um Edinburgh sind dann besonders schön, wenn sie am Wasser entlangführen (Coastal Trail) oder wenn man im TomTom „kürzeste Routen“ eingibt.
Dann führt keine einzige Straße länger als 50 Meter geradeaus. Und wenn sie das doch tut, hat der Schotte freundlicherweise achterbahnartige Hügel eingebaut. Oder mittelalterliche Brücken, die bei adäquater Beschleunigung kleine Sprünge mit dem Targa erlauben. Da die Mutter der Frau das hier liest: Wir sind nicht absichtlich gesprungen und haben weich aufgesetzt. Und ich mache es auch nicht wieder.
Auf Wallaces Jagdpfaden
Auch die Anzahl von Kreisverkehren und hektisch blinkenden Geschwindigkeitswarntafeln nimmt deutlich ab, wenn man auf den Spuren von William Wallaces Jagdpfaden wandelt. Die sind in Schottland übrigens alle befestigt – jedoch abseits der Hauptverkehrswege auf dem Niveau ostdeutscher Dorfstraßen kurz vor der Wende.
Insgesamt kommt nach der Eingewöhnungsphase im Linksverkehr nach zwei bis drei Tagen schon so etwas wie ein Colin McRae Gefühl auf. Das ausgerechnet ein Schotte bei den Trainingsmöglichkeiten mal Rallyeweltmeister werden würde, verwundert nicht.
Kultur
Aber kommen wir zur Kultur. Von Edinburgh aus waren wir unter anderem an der Dunfermline Abbey, am Wallace Monument, in Stirling Castle, Linlithgow Palace, Tantallon Castle und natürlich in der Rosslyn Chapel, die man spätestens seit Dan Browns Illuminati Büchern kennt.
Unser Tipp: Unbedingt ansehen sollte man sich Rosslyn Chapel (aber von innen!) und dort auch eine Führung buchen, was nicht ganz billig ist. Die Kirche ist nach meiner Laienansicht eines der ungewöhnlichsten sakralen Bauwerke, die ich bislang gesehen habe. Leider darf man innen nicht fotografieren. Hier sind einige Fotos!
It´s a 911 S
Ein alter Porsche zieht in Schottland deutlich mehr Blicke auf sich, als in Deutschland. Die meisten Schotten sind Motorköpfe und kennen sich aus. „Look – it´s a 911 S“ konstatiert der Familienvater lässig beim Vorbeispazieren am parkenden 911er. Sein Sohn erstarrt gleich uns vor soviel Sachkenntnis. Auch zum Spracherwerb taugt der deutsche Klassiker. „Nice car, nice car, nice car“ wiederholt ein Zweijähriger sich immer wieder zum Wagen umdrehend auf dem Weg zur Kirche an Da´s Hand.
Selbst Details sind dem Schotten nicht fremd. „I adore those Fuchs rims“, gibt der Parkwächter am Stirling Castle zu. Ich kläre ihn darüber auf, dass die nun wirklich nicht zu den gepflegesten ihrer Art gehören. Aber das ist ihm egal. „These cars must be driven!“ Da stimmen wir natürlich zu.